Die Türkin über mir oder die langsame Unterwerfung (Geschichte)
Posted: Mon Sep 21, 2020 5:19 am
Drei Monate stand die Wohnung über Rafaels Familie nun leer, bis der Vermieter einen Entschluss fasste: Der nächste, der die Wohnung haben will, soll sie auch bekommen! Bis dahin hatte die Nachbarschaft immer alle potenziellen Mietkandidaten vergrault, in der kleinen Stadt war man eben eine verschworene Gemeinschaft. So verschworen, dass man, kam man aus dem benachbarten Landkreis, bereits als Ausländer verdächtigt wurde. Das war das einzig fremde dort, umso mehr überraschte es doch, dass eine Partei ihre Plakate mit der Parole „Islamisierung stoppen“ aufhängte und damit anscheinend auch noch positiv wahrgenommen wurde, obwohl diese Kleinstadt so hinterwäldlerisch war, dass man Ausländer quasi nur aus dem Fernsehen kannte. Und das genügte, um Rafaels Vater bereits auf die Palme zu bringen. Nicht selten fielen Schimpfworte mit „N“ oder „K“. In diese Welt war Rafael hineingeboren worden und diese Haltung der Ortsbewohner färbte immer mehr auch auf ihn ab, als die Kunde des Vermieters hereinbrach, dass die Wohnung über Rafaels Familie zum nächsten Ersten vermietet sei. Sofort wurde die Nachbarschaft zusammengetrommelt, ob jemand etwas genaueres wüsste. Aber keiner wusste Bescheid, nur der Vermieter, aber der wohnte in der großen Stadt und wollte sich bei diesem Mal nicht erneut dazwischen funken lassen von den störrischen Bewohnern.
So blieben die Dörfler in brennender Ungewissheit, bis schließlich wenige Tage vor dem nächsten Ersten ein dunkler sportlicher Wagen vorfuhr, der natürlich im ganzen Dorf beäugt wurde und Rafaels Vater das kommen kilometerweit ankündigte, nur weil er in die Richtung seiner Wohnung fuhr. Rafael wurde neugierig, er hatte sich für Autos und Frauen interessiert und die Autos wehrten sich im Gegensatz zu den Vertretern der Weiblichkeit nicht gegen die ungelenken Anmachversuche des milchbubihaften Neunzehnjährigen, der im letzten Jahr seiner Schulzeit war. Sein Vater trübte seine Vorfreude: „Was soll des schon sein? Bestimmt so an Neureicher, der mit seinem Auto protzen muss. Sicher Versicherungsvertreter und des ist bloß a Dienstwagen!“ Der Wagen hielt vor ihrem Haus. Rafaels Mutter hatte sich am Küchenfenster wie auf einem Ausguck platziert und kommentierte das Geschehen ausführlich in sämtlichen beschreibenden Worten bis schließlich ein Satz ihrerseits fiel, der Rafaels Vater die Zeitung aus der Hand riss:
„Das sind Türken!“
Rafael und sein Vater stürzten zum Küchenfenster mit einem Gesicht, das drei Wochen Regenwetter verhieß. Nacheinander stiegen vier Personen aus: Vater, Mutter und zwei Töchter. Alle Frauen trugen Kopftuch, der Mann einen langen Vollbart. Während des Vaters Miene sich weiter verfinsterte, fielen Rafaels Augen auf die ältere Tochter – sie schien in etwa gleich alt wie er zu sein, wenngleich man es unter dem streng gebundenen Kopftuch nicht gleich erkennen vermochte. Und trotz des streng verhüllten Kopfes war der Rest des Körpers in westliche Kleidung gehüllt. Vor allem ihre heruntergekommenen Sneaker hatten es Rafael auf der Stelle angetan und beim Anblick der völlig ausgetretenen 97er Airmax, die wohl mal so etwas wie weiß waren, schoß das Blut in das Körperteil zwischen seinen Beinen. Welch ein Anblick! Diesen Anblick sollte er für den Rest des Tages nicht mehr vergessen. Während Vater und Mutter hektisch die Nachbarschaft über die Neuigkeiten informierten, saß Rafael auf seinem Zimmer und begann, sich genüsslich das nächste Wiedersehen vorzustellen. Das streng gebundene Kopftuch. Und die ausgetretenen Nikes. Wenn er es auch nicht zugegeben hätte, innerlich fing er bereits an, Gefallen daran zu finden….
Wollt Ihr eine Fortsetzung?
So blieben die Dörfler in brennender Ungewissheit, bis schließlich wenige Tage vor dem nächsten Ersten ein dunkler sportlicher Wagen vorfuhr, der natürlich im ganzen Dorf beäugt wurde und Rafaels Vater das kommen kilometerweit ankündigte, nur weil er in die Richtung seiner Wohnung fuhr. Rafael wurde neugierig, er hatte sich für Autos und Frauen interessiert und die Autos wehrten sich im Gegensatz zu den Vertretern der Weiblichkeit nicht gegen die ungelenken Anmachversuche des milchbubihaften Neunzehnjährigen, der im letzten Jahr seiner Schulzeit war. Sein Vater trübte seine Vorfreude: „Was soll des schon sein? Bestimmt so an Neureicher, der mit seinem Auto protzen muss. Sicher Versicherungsvertreter und des ist bloß a Dienstwagen!“ Der Wagen hielt vor ihrem Haus. Rafaels Mutter hatte sich am Küchenfenster wie auf einem Ausguck platziert und kommentierte das Geschehen ausführlich in sämtlichen beschreibenden Worten bis schließlich ein Satz ihrerseits fiel, der Rafaels Vater die Zeitung aus der Hand riss:
„Das sind Türken!“
Rafael und sein Vater stürzten zum Küchenfenster mit einem Gesicht, das drei Wochen Regenwetter verhieß. Nacheinander stiegen vier Personen aus: Vater, Mutter und zwei Töchter. Alle Frauen trugen Kopftuch, der Mann einen langen Vollbart. Während des Vaters Miene sich weiter verfinsterte, fielen Rafaels Augen auf die ältere Tochter – sie schien in etwa gleich alt wie er zu sein, wenngleich man es unter dem streng gebundenen Kopftuch nicht gleich erkennen vermochte. Und trotz des streng verhüllten Kopfes war der Rest des Körpers in westliche Kleidung gehüllt. Vor allem ihre heruntergekommenen Sneaker hatten es Rafael auf der Stelle angetan und beim Anblick der völlig ausgetretenen 97er Airmax, die wohl mal so etwas wie weiß waren, schoß das Blut in das Körperteil zwischen seinen Beinen. Welch ein Anblick! Diesen Anblick sollte er für den Rest des Tages nicht mehr vergessen. Während Vater und Mutter hektisch die Nachbarschaft über die Neuigkeiten informierten, saß Rafael auf seinem Zimmer und begann, sich genüsslich das nächste Wiedersehen vorzustellen. Das streng gebundene Kopftuch. Und die ausgetretenen Nikes. Wenn er es auch nicht zugegeben hätte, innerlich fing er bereits an, Gefallen daran zu finden….
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